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Teil 5: Gutes Häufchen...schlechtes Häufchen

Wir machen Fortschritte, keine Frage.

 

Am 31.12.2019 zum Beispiel wurden sämtliche Ausscheidungen draußen gemacht. Das war ein richtig tolles Silvester. Bis auf die Tatsache, dass meine Hundeoma auf einmal wieder hören konnte und ich ihr 40 Minuten lang die Ohren zugehalten habe, um einer Herzattacke vorzubeugen. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Zurück zu Lilly

 

Unsere Schlafphasen haben sich etwas geändert. Mitunter darf ich bis 6 Uhr durchschlafen, juhu. Dann wird es allerdings schwierig, dem angehenden Pubertier klar zu machen, dass es für Aktivitäten welcher Art noch viiiiel zu früh wäre.

Allerdings hat sich das Boxentraining bezahlt gemacht.

 

Wenn der Zwerg also morgens anfängt sich zu kratzen, heißt das übersetzt:

ich muss mal, steh auf, sonst such ich mir ein Plätzchen, vorzugsweise im Keller.

 

Ich bin mittlerweile zum Türschließer geworden. Selbst unsere Schlafzimmertür ist soweit angelehnt, dass Lilly sie nicht alleine öffnen und mit ihrer vollen Blase auf Wanderschaft gehen kann.

 

1:0 für mich.

 

Ich quäl mich also aus dem Bett und lass sie eine Etage tiefer in den Garten. Decke überwerfen nicht vergessen. Außentemperatur 5 Grad, nasser Boden, Rutschgefahr, kein Regen, wenigsten etwas.

 

Der Zwerg freut sich.

 

Alle Vöglein sind auch schon da und trällern ihr Morgenlied. Der Mond ist jetzt gewandert, logisch, aber strahlt noch genauso prall und rund wie vor ein PAAR Stunden!

 

Und Lilly?

 

Lilly hat Spaß!

 

Hier ein angefangenes gebuddeltes Loch, da ein paar Grashalme die man knabbern kann, Tannenzapfen auf dem Weg – die Welt steckt voller Überraschungen, da kann das Pippi ja wohl warten.

 

NEEEEIIIN, mir ist es kalt und ich möchte noch einmal ins Bett.

Also Aufforderung wiederholen, denn sie weiß schon, was „geh Pippi machen“ bedeutet.

 

Endlich, der kleine Rücken wölbt sich nach außen…alles erledigt, bis auf ihr Morgenhäufchen, und das muss raus.

Alles muss raus, jeden Tag haben wir Ausverkauf im Darm und ich kenne diesen Hund mittlerweile schon ganz gut.

 

Aber Lilly beschließt mit irgendeiner gefundenen Beute im Maul auf direktem Wege ins Warme zu flitzen.

Keine Chance mehr das „gute draußen“ Häufchen zu machen.

 

1:1 Gleichstand.

 

Tür zu, Decke aufs Sofa, Hund schnappen und ab nach oben… noch eine Stunde schlafen bitte.

Es funktioniert.

 

2:1 für mich.

 

Madame geht in ihre Box und schläft wieder ein. Ich klopfe mir auf die Schulter und „Korr-du-la“(Erklärung 1.Geschichte) ist stolz auf mich. Training zahlt sich eben aus.

Nach fast genau einer Stunde ist die Nacht nun endgültig vorbei, immerhin ist es jetzt schon 7 Uhr.

Hund kratzt sich, ich steh auf, ab runter in den Garten, Wolldecke nicht vergessen, Temperatur geblieben, kein Regen, Oma Ruby kommt nach.

 

Lilly freut sich wieder.

 

Ohne eine weitere Hinterlassenschaft dem Garten anzuvertrauen, rast sie wie ein Blitz ins Haus und in ihr Körbchen. Hm, das wird einen Grund haben, ich sehe gleich mal nach.

 

Vorher noch schnell die Oma daran erinnern, warum sie nach draußen wollte….morgens ist man so vergesslich!

 

Lilly hat die Angewohnheit, Leckereien zu vergraben. Das ist nicht ungewöhnlich und sehr ursprünglich. Ich habe da jetzt nicht soooo viel Freude dran, da ihre Leckereien sehr glibberig und unkenntlich werden. Lilly fand dieses Teil so bezaubernd, dass sie sich da rein legen und ausgiebig wälzen möchte. Ich kann sie ja verstehen, Sauce vom Sauerbraten find ich auch zum Reinlegen…. tu ich aber nicht.

Schnell das Teil entfernen, während sie genüsslich mit Augen zu auf dem Rücken lag.

 

Ach, die Oma!

Die stand immer noch draußen. Zurück von der Morgentoilette aber nun unentschlossen wieder ins Warme zu kommen. Also zurück nach draußen, Oma reinholen. Hatte ich erwähnt, dass Lilly leise und blitzschnell ist?

 

Oma nach einigen brummeln und knatschen (warum eigentlich…vergessen) wieder im Haus, Lilly wieder draußen!

 

Ich finde dieses Spiel nicht lustig!!!!

 

2:2 für Lilly.

 

Nachdem alle wieder im Haus sind beschließe ich ins Bad zu gehen. Das Häufchen von Lilly kam übrigens auch wieder mit ins Haus.

Ich verrammelte mit Kisten den Abgang zum Keller, schloss die Küchentür und ging nach oben. Die Badezimmertür angelehnt.

Ich bin auf der Lauer!

 

Lilly kam ab und zu nach oben, gut gelaunt wie immer und ich hörte sie unten auf einer Plastikschlange herumkauen und quietschen. Die Welt war in Ordnung.

Frisch geduscht und fast angezogen bis auf meine Socken, die wieder unterwegs waren, Lilly lässt grüßen, hörte ich sie unten jaulen!

 

Da war endlich ihr Ruf….Mama ich muss aufs Clo!!!!

Voller Freude, dass nun endlich dieser Zwerg verstanden hat mir Bescheid zu geben wenn es drückt, lief ich die Treppe runter.

Decke vom Sofa, Tür auf, Hund raus …. warten, 5 Grad Außentemperatur, kein Regen, nasse Haare, kalte Füße, Hund hat Spaß … das gibt es doch nicht!

 

Ich ging ins Haus.

Ich hatte so eine Ahnung.

Geruchskontrolle!

 

Die Nase der Hunde hat ca. 220 Mio. Riechzellen, der Mensch nur ca. 5 Mio.

Mir reichten gefühlte 10 Riechzellen um zu wissen: hier irgendwo liegst du, du schlechtes Häufchen!

Natürlich mal wieder im Keller!

 

Wie hat dieser kleine Teufel es geschafft durch meine Absperrung zu kommen?

Egal. Tüte holen, sauber machen, Hunde reinholen. Unlustiges Spiel.

 

2:3 für Lilly

 

Da stand ich wieder im Garten, ohne Decke, 5 Grad Außentemperatur, das Wasser tropfte mir von der Stirn und spülte mir meine tolle Gesichtscreme in das linke Auge. Es brannte.

Gott sei Dank nicht in das Rechte. Das war blau, also rundherum. Vor zwei Tagen bin ich auf der Terrasse ausgerutscht und blöd hingefallen. Platzwunde, Gerhirnerschütterung und Schleudertrauma HWS, das volle Programm.

Mein Mann hat sofort reagiert und mir rutschfeste Matten ausgelegt.

 

Damit ICH MORGENS nicht ausrutsche. Der Gute.

 

Am Endstand von 2:3 muss ich noch arbeiten.

 

Ich freue mich auf ihre Nachricht

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