Wir sind wieder losgefahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es mal wieder in den Urlaub.
Ob ich mich freue? Mal ganz ehrlich, ich bin ein Hund und liebe meine Gewohnheiten. Neue Umgebungen machen mich natürlich neugierig aber auch unsicher dann und wann. Es gibt Kumpels von mir, die legen sich VOR der Abreise in den gerade aus dem Keller geholten geöffneten Koffer und gehen dort nicht mehr heraus. Oder sie wählen die Alternative -Kofferraum!
So eine bin ich definitiv NICHT. Ich habe mir das ganze Treiben vor der Abfahrt, aus der sicheren Entfernung angesehen und innerlich gehofft, meine Menschen meinen das nicht so mit der Reise.
Wer mag ewig lange in einer Hundebox durch die Straßen gefahren werden? Ich bestimmt nicht.
Wider erwarten hat es doch ganz gut geklappt. Die Reise in die Toskana zog sich über zwei Tage mit einigen Pausen.
Wir kamen in Südtirol an.
Einige kennen vielleicht den Fluss die Etsch? Ich kann mich nicht erinnern schon einmal drin gewesen zu sein und deshalb fand ich die Idee jetzt passend.
Was für ein Geschrei hörte ich dann plötzlich vom Ufer?
Meine Menschin flippte förmlich aus. Mir war das unbegreiflich, wollte ich mir doch nur die Pfoten und den Bauch kühlen. Der juckte wie Hölle, da man mir 2 Tage zuvor alle Haare abrasiert hatte. Wegen des Ultraschalls hatten sie gesagt. Wisst ihr wie das anschließend juckt?
Egal. Ich also im Fluss. Gut, ich habe schon gemerkt, dass hier eine ordentliche Strömung war… aber ich wollte ja eigentlich auch nicht schwimmen. Meine Menschin sah das wohl anders. Ich glaube sogar, dass sie ganz kurz davor war selber ein kühles Bad zu nehmen und mir hinterher zuspringen, deshalb verstand ich die Aufregung am Ufer nicht. So entschloss ich mich mal nachzusehen, was sie denn so aufregte. Und siehe da, sie hörte schlagartig mit dem Schreien auf, als ich aus dem Wasser kam! Manchmal sind die Menschen seltsam.
Ich wurde getrocknet und weiter ging die Fahrt. Es war schon dunkel als wir ankamen. Stockdunkel. Glaubt mir, im Dunkeln hören sich Geräusche noch intensiver an. Irgendwo da draußen gab es meine Spezies. Aber wo? Eine Eule fühlte sich gestört. Die Grillen spielten ein Konzert, so laut, dass auch der Schwerhörigste dieses Konzert mitbekommen sollte.
Wie wir die letzten 5 Kilometer bis zu unserem Ferienhaus gefahren sind, wusste ich nicht. Aber von FAHREN kann man eigentlich nicht sprechen. Hüpfen oder Hopsen würde es eher treffen. Bundgee jumping in der Hundebox – wer es mag! Sie konnten nur froh sein, dass mein Magen relativ leer war. Ich hätte für nichts mehr garantiert. Serpentinen und eine kaum vorhandene Strasse lassen einem den Mageninhalt dem Außen ein Stückchen näherkommen. Wie gesagt-Glück gehabt.
Die Nacht verlief problemlos. Für mich jedenfalls. Ich nahm mir soviel Platz in dem Bett meiner Menschen, die ich brauchte und schlief schnell ein.
Der nächste Morgen und die Herausforderungen konnten kommen.