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Sozial sensible Phase

Sie wachsen und wachsen

Aus den Wonneproppen werden richtige kleine Goldies.

Die Schädel wirken nicht mehr nur rund, sondern mit der Zeit entwickelten sich richtige „Gesichter“. Die Augen schauen dich ganz genau an und sie sind neugierig auf alles was da kreucht und fleucht.

Jetzt wird gespielt.

Mit allem und jenem, mit den Geschwistern und auch Emma findet immer mehr Gefallen daran, mit ihren Kindern herumzualbern.

Jedoch sind die Kleinen noch nicht ganz sicher, ob die Mama wirklich spielen will oder wieder Gehorsam einfordert in Form von Demutsverhalten.

Hinlegen, Klappe halten und Körperpflege über sich ergehen lassen.

Sie lernen und lernen.

Machen in jeder Situation Erfahrungen, die so lebensnotwendig sind im Umgang mit ihren Artgenossen.

 

    Ihre Bewegungskoordination ist nun entsprechend entwickelt und wir können Rennspiele beobachten, die      spielerische Verfolgung.

 

Durch das Spiel lernen die Welpen die so wichtige soziale Kommunikation. Sie lernen Signale zu deuten und darauf entsprechend zu reagieren.

Gleichzeitig erfahren sie die Konsequenzen der eigenen Signalgebung.

Das ist besonders wichtig um mit der eigenen Aggressivität umzugehen.

Welpen, die in dieser und der nachfolgenden Zeit nicht genug Gelegenheit bekommen durch Spiel die Kommunikation und das Ausdrucksverhalten zu üben, fallen später durch eingeschränkte oder fehlende, soziale Kompetenz auf.

 

Ich denke da sofort an die armen Würmer aus der Massenzucht, Zwingerhaltung und sogenannten Vermehrern, die mit einem verantwortungsbewussten Züchter nichts zu tun haben.

Das andere Extrem ist eine zu „behütete“ Aufzucht, das ruhige Paradies ist ebenfalls nicht der ideale Lebensraum für die Kleinen. Das nicht gewöhnen an Umweltreize, Geräusche etc. kann später Verhaltensproblem machen. Das ganze Ausmaß dieser Defizite zeigt sich erst im Laufe der Pubertät!!!

 

 

In der 5.Woche entwickelt sich das Angstverhalten!

Angst ist angeboren, das ist die innere und äußere subjektive Stressreaktion des Körpers auf Gefahr und Bedrohung.

Bekanntes macht keine Angst, Unbekanntes wird mit Vorsicht begegnet!

 

Wo vorher die Neugierde die Kleinen vorantrieb, lässt angst sie vorsichtiger und strategischer werden.

Während Angst als verhaltensauslösende EMOTION angeboren ist, können die Auslöser von Angst erlernt werden, dann sprechen wir von Furcht.

Angst ist der wichtigste angeborene Schutzmechanismus.

Sie ist instinktiv und braucht keine schlechte Erfahrung.

Jetzt bildet sich ein Muster im Gehirn, mit dem später in unbekannten Situationen immer verglichen wird und nachdem Hunde später leben!!!

Umgang mit Konflikten

In der sozialen Phase lernt der Welpe mit den 4 wichtigen Verhaltensweisen zu kommunizieren und auf Stress/ Konflikte zu reagieren.

Die 4 F`s:

Flight = flüchten

Fight = angreifen, kämpfen

Freeze = einfrieren, sich ganz still verhalten ohne sich zu bewegenFiddle about = ein Verhalten zeigen, dass

irgendwie fehl am Platz ist und eigentlich nicht zur Situation   passt.

Und eigentlich gibt es noch eine weitere Strategie. Das Drohen um die Bedrohung zu vertreiben.

 

Soziale Verhaltensweisen entwickeln sich weiter und vielfältiger, alle Verhaltensweisen werden zur 6.-8.  Woche ausgebildet sie sind aber noch nicht ausgereift!

Je mehr Reize der Welpe kennen lernt, desto mehr Verknüpfungen der Nervenbahnen werden in seinem        Gehirn angelegt.

Man könnte folgenden Vergleich anstellen: noch nicht erschlossenes Wohngebiet, alles schon da, Wiese, Berge, Bäume…nur der Weg dorthin fehlt)

Das heißt also: 

Ich muss dem Welpen die Möglichkeit geben, die vorhandenen Schaltstellen mit einander zu verknüpfen.

Diese Verknüpfungen werden dann mit Informationen belegt.

Wir müssen uns diese Verbindungen zwischen den Schaltstellen wie ganz schmale Wege vorstellen, die langsam immer breiter werden, sogenannte „Datenautobahnen“ entstehen.

Aber nur, wenn diese Autobahnen auch genutzt werden!

Aber Vorsicht, wie immer im Leben gibt es ein zu viel und ein zu wenig!

 

Zum Zeitpunkt der sozial sensiblen Phase sind alle neonatalen Reflexe verschwunden und der Hund frisst selbstständig.

 

Durch die Aufnahme vieler Reize entwickelt sich das Gehirn rasant weiter.

Die Mutterhündin entfernt sich immer mehr von den Welpen.

Das Futterwürgen, wenn es die Hündin bis jetzt gezeigt hat, lässt nach. Das hat zur Folge, dass

die Kleinen zu immer mehr Selbstständigkeit heranreifen und auch die Beschäftigung mit der Außenwelt gefördert wird.

 

Ein weiterer wichtiger Lernschritt ist der, mit Frustration umgehen zu lernen, wenn das Futterbetteln nicht mehr gelingt.

Auch das angeborene Verhalten muss durch Lernen modifiziert werden.

Ganz besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das Lernen mit der eigenen Aggression umzugehen.

Gruppenangriffe und trainieren von Aggressionsverhalten sind in dieser Zeit normal und wünschenswert.

In ein solches Verhalten sollte kein Aggressionsproblem hineininterpretiert werden.

 

Die Zeit von der 5.- bis zur 8. Lebenswoche steigt die Reaktionsfähigkeit gegenüber unbekannten Dingen.

Jetzt ist es wichtig, dass der Welpe die neuen Dinge in seinem eigenen Tempo kennen lernt, sie untersuchen und sich damit vertraut machen kann.

 

Nur unter diesen Voraussetzungen sind sie in der Lage ihren emotionalen Status zu kontrollieren.

Ein Kontrollverlust hat Angst und eine negative Verknüpfung zur Folge.

Kann er aber solche Situationen meistern, die Stress und frustrationsbeladen sind, führt das dazu, dass das aktive Stresssystem, in diesem Fall Adrenalin und Noradrenalin, gestärkt wird.

 

Das Heißt: die Gehirnregionen dieses Systems werden verdickt, die Zahl der verbindenden

Nervenfasern wird vermehrt, ebenso die Zahl der dazugehörenden Versorgungszellen.

So wird das aktive Stresssystem leistungsfähiger und nicht mehr so anfällig für Überforderung.

 

Werden die Welpen zu isoliert großgezogen, oder in dieser Phase bereits massiv überfordert,

wird das passive Stressbewältigungssystem (Cortisol) besonders ausgeprägt.

Erfahrungen die vom Welpen nicht bewältigt werden können, führen dazu, dass er sich ausgeliefert fühlt

und die Kontrolle verliert.

Diese Empfindungen aktivieren das Cortisolsystem.

 

Was das alles mit den Welpis machen kann, passiert in der Aversionsphase.

Die Aversionsphase ca. ab der 7.Woche ist die Phase, in der die Welpen mit den angebotenen Reizen nicht überfordert werden sollten und man für einen positiven Input sorgen muss.

Warum das so ist, erfahrt ihr in der nächsten Geschichte.

 

Bleibt neugierig 😉

 

 

 

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