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Teil 4: Wenn der Zwerg noch undicht ist.

Die Aufgabe, den Hund Stubenrein zu bekommen ist kein Hexenwerk, nur verdammt viel Fleißarbeit.

Wenn der Welpe gesund ist und nicht ganz von der Sorte – „hä, wasn los“, sollte uns die natürliche Verhaltensweise des Hundes in die Karten spielen.

 

Der Hund möchte nicht direkt neben seinem Pippi oder Kacka schlafen bzw. mit demselben wohnen.

 

Daher ist es für Tierheimhunde besonders schlimm immer in ihrem Gehege machen zu müssen, aber da geht es nun mal nicht anders.

 

Ganz anders in der eigenen Wohnung!

 

Jetzt hast du einen 5-6 Monate alten Hund und der hat gelernt: ich mach wenn ich muß und genau dahin, wo ich gerade bin!

 

Was heißt das für dich? Sei auf der Hut!!!

 

Nachdem sämtliche Räume, in die Lilly hineinkam, von ihr „beduftet“ wurden, war die erste Maßnahme: Türen immer geschlossen halten. Das ist für mich als Durchgangsmensch nicht so leicht gewesen, aber das ständige wischen wird auch kein Hobby von mir.

 

Allmählich begriff sie, dass ein Häufchen neben ihren Spielsachen nicht schön ist und so freute sie sich anscheinend wie Bolle darüber, dass wir ihr einen Baum ins Zimmer gestellt haben!

 

So einen eigenen Pippi-Kacka-Baum hat sicher nicht jeder junge Hund.

Sofort wurde diese Gabe angenommen.

Außerdem konnte man sich wunderbar dahinter verstecken um sein Geschäft zu machen. Der Sessel war ja jetzt nicht mehr da, dafür aber der schöne, gut riechende Tannenbaum.

 

Was soll ich sagen? Irgendwie hat Lilly die Sache mit Weihnachten nicht verstanden. Also lege ich mich auf die Lauer und beobachte meinen Hund ganz genau, ob sie Anzeichen von „ich muß mal“ sendet.

 

Weit gefehlt.

Nix zeigt sie, sie macht einfach.

 

Irgendwann hab ich sie doch erwischt, geschimpft, geschnappt, nach draußen getragen und freundlich gegurgelt „geh Pippi machen“. Pah, wo soll den das ganze Pippi noch herkommen, wenn schon wieder ein Bachlauf unter dem Baum angelegt wurde?

 

Lilly war verzückt und schnupperte sich durch den Garten. Hier ist es einfach mega spannend und da sind wir gerne.

 

Aber, was soll ich sagen.

 

Mein Hund ist ein Hund und möchte nicht sein Geschäft in seiner unmittelbaren Umgebung machen. Das hat sie von ganz alleine, dem Verhaltensrepertoir sei Dank, herausgefunden.

 

Der Baum ist zur Tabuzone erklärt worden, Weihnachten konnte kommen und Lilly hat sich eine neue Pippi-Kacka Stelle gesucht.

 

Den Keller!

 

Nun hatten wir Rolltörchen zur Sicherung des Kellerabgangs montiert, damit die alte Hundedame nicht bei einer ihrer Wackelattacken die Treppe runterpurzelt.

 

Für Lilly ist das keine Hinderungsgrund, da kan man sich unten durchquetschen und gelangt so in den Keller des Grauens.

 

ABER, es macht Geräusche wenn sie sich dadurch quetscht!!! Juhu, ich konnte reagieren, bevor sie unten ankommt und nun hatte ich eine reelle Chance die ich nutzte.

 

Tja, und es funktioniert!!!

 

Mittlerweile gibt sie mir zu nachtschlafender Zeit zu verstehen, durch gaaaaaanz leises eeeeeiiiinmalgies Fiepsen oder eeeeeiiinmalgies stupsen gegen die Tür, dass sie in den Garten muß!

 

Da kommt mein Mama-Gen zum Vorschein, den leichten Schlaf, die Ohren gespitz und den Sensibilitätsmotor angeschmissen. Ich krieg das mit!!!

 

Die Nacht endet dann entweder um 5:30 Uhr oder ich bekommen um 3:00 Uhr einen Einsatz um dann nochmal bis 7:00 Uhr ein Nickerchen machen zu können.

 

Geht doch.

Und tagsüber?

 

Wird besser!

 

Ich freue mich auf ihre Nachricht

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